Chiropraktik versus Osteopathie

Ratgeber zum Thema: Was ist der Unterschied zwischen Chiropraktik und Osteopathie

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Es ist manchmal dem Laien gar nicht so leicht verständlich zu machen, was der Unterschied zwischen einem Chiropraktiker und einem Osteopathen oder einer Osteopathin ist. Hier versuche ich Ihnen anhand der Entstehungsgeschichte der unterschiedlichen Berufsgruppen und ihren unterschiedlichen Behandlungsbereichen und auch die gemeinsamen Ansätze der Osteopathie und der Chiropraktik näherzubringen.

Chirotherapie Ursprung und Anwendungsgebiete

1895 ertastete der Magnetheiler Daniel David Palmer bei seinem tauben Hausmeister eine Blockierung im Rücken. Nach deren Korrektur hat der Überlieferung zur Folge der Hausmeister sich nicht nur wieder bewegen können, sondern war auch von seiner Taubheit geheilt. Daniel Palmer war ein Schüler von Still, dem Begründer der Osteopathie.

Seit damals hat die Chiropraktik eine enorme Entwicklung von einer paramedizinischen Nische hin zu einer der erfolgreichsten alternativen Medizinformen gefunden. Sie hat sich auf die Justierung von Gelenken ursprünglich nur an der Wirbelsäule, und deren dazugehörigen Nerven spezialisiert. Ursprünglich wurde die Chiropraktik ausschließlich mit den Händen ausgeführt, in der modernen Chiropraktik finden heutzutage jedoch viele Hilfsmittel ihre Anwendung zur effizienten und gelenkschonenden Korrektur von subluxierten Gelenken.

So sieht die Chiropraktik den Ursprung in allen Erkrankungen in den subluxierten Wirbelgelenken und geht davon aus, dass eine regelmäßige Korrektur dieser Subluxationen zu einer Genesung führen und der Patient so seine Erkrankung heilen kann.

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Osteopathie Ursprung und Anwendungsgebiete

1874 gab der US-amerikanische Arzt Andrew Taylor Still der Behandlungstechnik die er in den letzten Jahren entwickelt hatte den Namen Osteopathie. Still fand in seinem Schaffen als Arzt heraus, dass der menschliche Körper selbstregulierend und selbstregenerierend sich verhält. Demzufolge war es ihm wichtig das in allen Ebenen des Körpers eine Homöostasie entsteht, eine Gesundheit mit der der Körper sich selbstheilen kann.

Demzufolge ist es Still und später Sutherland und Littlejohn wichtig gewesen Fehlstellungen im Körper zu finden und zu korrigieren, um die Selbstheilungskräfte walten zu lassen und eine Selbstregulation und dadurch Selbstheilung zu ermöglichen.

Still und seine Dozenten suchten in allen Ebenen des Körpers (den drei Säulen der Osteopathie) Regionen auf, in denen weniger Bewegung vorhanden war und nannten dies Funktionsstörung oder Dysfunktion. Nach einer Korrektur der Dysfunktion hat der Körper ihnen zur Folge die Fähigkeit wieder erlangt sich selbst zu heilen.

Hierbei wird klar, dass die Osteopathie auf alle Strukturen des Körpers im Falle eine Fehlfunktion eingreift und diese korrigiert. Die Chiropraktik justiert lediglich im Bereich der Wirbelgelenke, in der modernen Chiropraktik auch alle weiteren Gelenke des Körpers.

Gemeinsamkeiten in der Osteopathie und der Chiropraktik

Beide Therapietechniken nutzen ähnliche wenn nicht sogar gleiche Griffe zur Manipulation / Korrektur/ Justierung eines Gelenks. Dies ist sicher in der Biodynamik der Gelenke begründet, da die Techniken nicht stark variieren können, um ein Gelenk gelenkschonend und nachhaltig zu deblockieren. Die Osteopathin oder Chiropraktiker testen in welchem Bewegungsausmaß das Gelenk sich nicht bewegen kann, stellt dreidimensional in alle Bewegungskomponente des Gelenks ein und führt einen Impuls auf diese Gelenkstellung aus. Dieser Impuls sollte von hoher Geschwindigkeit aber minimalem Bewegungsausmaß gekennzeichnet sein, damit das Gelenk kurz aber gezielt über sein Bewegungsausmaß hinweggeführt wird, um die Gelenkkapsel zu dehnen, die Nervenendigungen in der Gelenkkapsel zu entspannen, und die gelenknahen Muskeln kurzfristig (reziprok) zu entspannen. Diese Technik nennt man in der Osteopathie HVLA in der Chiropraktik Adjustment und erfordert viel Können, Wissen und Feingefühl um genau die richtige Dosis und Kraft zu finden. In beiden Therapietechniken bestehen die gleichen Prinzipien zur Lösung von Blockaden, weswegen es naheliegt die gleichen Griffe zu nutzen, da sie sich im Laufe der Zeit als die effektivsten und besten Griffe erwiesen haben. Viele Praktiken sind wissenschaftlich in der Chiropraktik als wirksam belegt, weswegen es eine logische Konsequenz ist, das Osteopathen sich der gleichen Grifftechniken bedienen, zum Schutz und respektvollen Umgang mit dem Menschen.

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Was ist das Knacken/ Krachen beim „Einrenken“?

Das Knacksen oder Krachen bei einer Gelenkkorrektur ist bis heute nicht wissenschaftlich erforscht, eigentlich kann keiner so richtig erklären was die Ursache für dieses Geräusch ist. Wenn man genau hinhört ist es vielmehr ein Ploppen als ein Knacken, manchmal sogar eine Art Schmatzen. Mit Sicherheit kann ich sagen, dass es nicht der Knochen ist der da knackt, sondern vielmehr die Energie die sich in der Gelenkkapsel oder den Faszien durch Minderbewegung aufgespeichert hat. Dieses Geräusch tritt manchmal bei sehr verklebten Faszien in der Faszientherapie ebenfalls auf und hat einen ähnlichen Effekt wie die Korrektur einer Dysfunktion in einem Gelenk, es befreit die Gewebsstrukturen von ihrer Minderbewegung die umgangssprachlich auch als Verklebung bekannt ist. Eine weitere These vertritt die Meinung, dass es eine Luftblase im Gelenk ist, die sich geräuschvoll entlädt, ähnlich einer Luftblase die in einer Plastikfolie eingeschweißt ist und komprimiert wird.

Ist eine Chiropraktik oder osteopathische Gelenkkorrektur nur mit dem Knacken erfolgreich?

Da das Geräusch ist nur ein Nebeneffekt ist und bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde was das Knacken eigentlich auslöst, wird das Knacken in der Osteopathie eher sekundär angesehen. Es gibt erfolgreichen Gelenkkorrekturen bei denen es nicht knackt, auch wenn der Patient dann ein wenig enttäuscht ist, ist nicht das Geräusch ausschlaggebend für die Erfolgreiche Korrektur, es ist vielmehr Entscheidend ob die Gelenkbehandlung erfolgreich war, wenn, der Schmerz direkt nach der Korrektur verschwindet und das Gelenk wieder seine alte Beweglichkeit erhält, oder das der Muskelhartspann der über dem blockierten Gelenk in den umliegenden Muskeln für Schmerzen gesorgt hat sich unmittelbar nach der Korrektur entspannt.

Wann darf nicht eingerenkt werden?

Jeder gute Therapeut muss bevor er eine Technik anwendet immer überprüfen ob dies die richtige und die effektivste Behandlungstechnik für den individuellen Patienten bei dieser Erkrankung und mit all seinen Nebenbefunden / Erkrankungen ist. Daher sollte immer ein Risiko – Nutzen Bilanz bei allen angewandten Techniken aufgestellt werden.
In der Chiropraktik und der Gelenkkorrektur in der Osteopathie sollte vor der Behandlung im Rahmen der Befundaufnahme unbedingt bildgebende Verfahren (Röntgen/ MRT /CT) zur Diagnose und Absicherung herangezogen werden. Des Weiteren darf auf frische Verletzungen, bei Osteoporose, Osteopenie, Tumoren, Knochenmetastasen oder Kollagenosen nicht eingerenkt werden. Bei systemischen Erkrankungen die die Stabilität des Knochens betreffen oder die Muskelspannungen verändern und bei Medikamenteneinnahme über einen längeren Zeitraum die das Knochenwachstum beeinflussen (Zytostatika, Cortison) ist eine Gelenkadjustierung kontraindiziert.

Anmeldung / Fragebögen

Zur Zeitersparnis können Sie die Anmeldung / Fragebögen therapiespezifisch zu Ihrem ersten Termin ausgefüllt mitbringen.

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