Zähneknirschen mit Osteopathie behandeln

Ratgeber: Zähneknirschen mit Osteopathie behandeln

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Zu diesem Thema können wir Ihnen weitreichendere Informationen zur Verfügung stellen. Bitte sprechen Sie unsere Re­zep­ti­o­nist*innen an, wir helfen Ihnen gerne weiter.

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Warum entsteht Zähneknirschen?

Viele Menschen leiden unter Zähneknirschen oder Zusammenbeißen der Zähne (Bruxismus). Wieso knirschen so viele Menschen? Stress aufgrund von hohen Erwartungen am Arbeitsplatz, Zeitdruck und/oder private belastende Umstände sind hierfür meistens ursächlich. Der Mensch „beißt sich durch“ und geht ständig über seine Belastungsgrenze hinaus. Der Körper schüttet ständig Stresshormone aus und muss diesen Stress abbauen und verarbeiten. Das passiert häufig über nächtliches Knirschen, oder das typische „Zähne zusammenbeißen und durch“, was auch als Bruxismus bezeichnet wird.

Warum kann Zähneknirschen auf Dauer ein Problem werden?

Das Zähneknirschen hinlässt einige Spuren. Durch das Knirschen und Beißen entstehen enorme Kräfte auf die Zähne, die Zahnhälse und der Zahnwurzeln sowie auf das Kiefergelenk und seiner umliegenden Muskulatur. Die Zähne werden hierdurch abgerieben und verlieren Zahnschmelz. Die Zahnhälse werden empfindlicher, wodurch sie deutlich kälte- und wärmeanfälliger werden. Außerdem kann es zu einer Parodontose (Zahnfleischtaschen) kommen. Die Zahnwurzeln können sich aufgrund der enormen Druckbelastungen entzünden und massive Zahnschmerzen verursachen.

Außerdem wird die Kaumuskulatur überstrapaziert, was zu schmerzhaften Triggerpunkten führen kann. Das Kiefergelenk kann durch die Veränderung der Spannungen der Kiefermuskulatur in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem wird das Kiefergelenk durch das Knirschen ständig komprimiert und hierdurch rutscht der Unterkieferknochen nach hinten. Durch die Kompression und durch die Verlagerung des Knochens wird die versorgende Zone des Kiefergelenks, die einige Arterien, Venen und Nerven besitzt, in seiner Funktion gestört (Hinkelthein und Weitendorff, 2020). Kauen, Gähnen und auch Sprechen kann für die Patient:innen sehr schmerzhaft werden.

Allerdings werden durch das Zähneknirschen nicht nur der Kiefer und die Zähne negativ beeinflusst. Da durch diesen Prozess enorme Kräfte entstehen, müssen diese vom Körper absorbiert und somit weitergeleitet werden. Die Halswirbelsäule und die Nackenmuskulatur fangen hierbei Kräfte ab, was sich in Form von Nackenverspannungen oder Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule zeigen kann. Außerdem kann es aufgrund der Halswirbelsäulenblockaden zu Schwindel oder Tinnitus kommen. Die Kräfte der Kaumuskulatur und die Verschiebung der Kieferknochen können sich allerdings auch auf andere Körperregionen auswirken. Beispielsweise kann es zu migräneartigen Kopfschmerzen, Brustwirbelsäulenblockaden oder zu Blockaden im Kreuz, dem ISG, kommen.

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Zusammenarbeit zwischen Zahnärzt:innen und Osteopath:innen

Zahnärzt:innen möchten den Erhalt der Zähne sichern. Da die Ursache für das Zähneknirschen meist Stress ist, können die Zahnärzt:innen nicht ursachenorientiert arbeiten. Das Ziel ist es somit die Zähne vor dem Abrieb zu schützen.

Wenn die Oberkieferzähne nicht auf die Unterkieferzähne passen und kein gesicherter Biss möglich ist, kann das ebenfalls das Knirschen negativ beeinflussen. Die Zähne, die zuerst beim Zubeißen in Kontakt treten, werden somit am meisten beansprucht und verändern die Position des Kiefergelenks. Die Anfertigung von Aufbiss-Schienen ist somit sehr komplex und fordert einige Untersuchungen im Vorfeld. Bevor diese Schiene eingestellt wird, ist es sinnvoll, dass die Zahnärzt:innen mit guten Osteopath:innen zusammenarbeiten um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Vor der Schienenerstellung sollten Blockaden im Kiefergelenk und Blockaden im Körper gelöst werden, um die Fehlstellung mit der neuen Schiene nicht dauerhaft falsch einzustellen. (Hinkelthein und Weitendorff, 2020).

Wie läuft eine osteopathische Behandlung bei Zähneknirschen ab?

Als erstes wird in der Anamnese ein ganzheitlicher Überblick über die Patient:innnen gewonnen. Hierbei spielen alle Systeme des Körpers, Unfälle, körperliche Betätigungen und zurückliegende Operationen eine Rolle. In der Behandlung steht das Kiefergelenk im Vordergrund und wird lokal behandelt. Hierbei spielen Triggerpunkte der Muskulatur eine wichtige Rolle. Außerdem werden teilweise auch intraorale Techniken (Behandlung der Muskulatur im Mund) zur Entspannung des Kiefergelenks angewandt. Das Kiefergelenk soll aus der Haltung der Kompression befreit werden. Nicht zu vernachlässigen ist der Aspekt der in Mitleidenschaft gezogenen Strukturen, wie beispielsweise die Halswirbelsäule oder Nackenmuskulatur, (Hinkelthein und Weitendorff, 2020). Hinzu versuchen Osteopath:innen herauszufinden, ob es Störfaktoren gibt, die das Gelenk zusätzlich in der Funktion beeinflussen und die Muskulatur zusätzlich anspannen lassen.

Die Patient:innen können über Beschwerden im Kiefergelenk und der Kaumuskulatur klagen. Laut einer randomisiert klinische kontrollierte Studie mit 62 Proband:innen kam es diesbezüglich zu hoch Signifikaten Ergebnissen. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die Osteopathie den Schmerz und Druckschmerzhaftigkeit der Kau- und Kiefermuskulatur hochsignifikant verbessert hat (Kuhn, 2013).

Mehr Informationen zum Zähneknirschen?

Sie möchten sich ausführlicher zum Thema informieren und benötigen Literatur-Tipps? Oder wollen Sie von uns als Fachmann für Osteopathie und Physiotherapie beraten werden? Kein Problem. Sprechen Sie uns an. Wir versorgen Sie mit weiteren Informationen zum Thema Zähneknirschen und wie Osteopathie hier helfen kann. Vereinbaren Sie einen Termin oder rufen Sie an. Natürlich stehen wir Ihnen auch für osteopathische Behandlungen zur Verfügung.

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