Kann Osteopathie bei Reizmagen helfen?

Ratgeber zum Thema: Osteopathie und Reizmagen

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Was ist ein Reizmagen?

Bei einem Reizmagen, auch funktionelle Dyspepsie oder funktionelle Magenbeschwerden genannt, verspüren die Patient/innen Schmerzen und Druck im Oberbauch. Die Patient/innen können zudem von Sodbrennen, ständigem Aufstoßen bis hin zu Erbrechen und Übelkeit betroffen sein. Der Stuhlgang verbessert die Symptome nicht.

Patient/innen klagen teilweise Monate oder Jahre über die Beschwerden, wobei man hier von einem chronischen Reizmagen spricht. Häufig klagen Betroffene über ein Völlegefühl, ein krampfartiges Gefühl unter den Rippen oder im Oberbauch und fühlen sich allgemein unwohl. Bei diesem Krankheitsbild kann die Schulmedizin keine organische Ursache finden. Die Patient/innen wurden somit in vielerlei Hinsicht untersucht und akute oder chronische Krankheiten konnten ausgeschlossen werden.

Wenn Sie Symptome des Reizmagens verspüren, ist im ersten Schritt die Abklärung bei Mediziner/innen essenziell. In den meisten Fällen ist der Reizmagen an sich ungefährlich und birgt keine weiteren gesundheitlichen Komplikationen. Die Patient/innen fühlen sich allerdings in ihrem Alltag stark eingeschränkt und verspüren einen hohen Leidensdruck.

Wie entsteht ein Reizmagen?

Die Ursachen für das Reizmagensyndrom können vielfältig sein. Beispielsweise können emotionaler und psychischer Stress oder gestörte Verdauungsabläufe einen Reizmagen auslösen. Ein Bakterium wie der Helicobakter können eine Schleimhautreizung auslösen und sich unentdeckt bis zu einem Krebsgeschwür entwickeln.

Außerdem spielen eine ungesunde Ernährung sowie der Konsum von Alkohol und raffiniertem Zucker sowie das Rauchen eine ursächliche Rolle. Hierbei sollten immer auch differenzialdiagnostische Überlegungen, wie beispielsweise eine Infektion mit Bakterien, eine gestörte Darmflora oder die Einnahme von Medikamenten, die den Magen reizen, hinzugezogen werden.

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Wie kann die Schulmedizin helfen?

In der Schulmedizin werden akute und chronische organische Krankheiten ausgeschlossen. Häufig wird mit Medikamenten versucht, erste Abhilfe zu schaffen. Hierfür werden meist Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol verschrieben, die die Säurebildung des Magens reduzieren.

Diese Medikamente sind bei Patienten, die säurebedingte Magenprobleme haben, größtenteils sehr hilfreich. Jedoch bedeutet ein Reizmagen nicht zwangsläufig, dass die Säurebildung des Magens gestört ist. Ist die Magensäureproduktion nicht das Primärproblem, wird durch das Medikament leider häufig nur kurzweilig ein Symptom reduziert, aber kein dauerhafter Erfolg erzielt. Die Medikamente wirken nicht kurativ, sondern lindern lediglich die Symptome des Magensäureüberschusses.

Wie kann die Osteopathie bei Reizmagen helfen?

Der Magen ist mit dem Zwerchfell, einer kuppelartig ausbreitenden Muskelplatte, in enger Verbindung und liegt diesem nach unten hin an. Das Zwerchfell hat mehrere Öffnungen, durch die Speiseröhre, Nervenstränge und Blutgefäße vom Brustkorb in den Bauchraum gelangen. Die Speiseröhre endet im Magen und ist abhängig von der muskulären Spannung des Zwerchfells. Ein entspanntes Zwerchfell lässt nach dem Passieren der Nahrung die Speiseröhre zusammenfallen, weshalb die Nahrung und die Magensäure nicht zurück in die Speiseröhre aufsteigen kann. Somit ist das Zwerchfell für den Öffnungsgrad der Speiseröhre mit verantwortlich. Im Umkehrschluss kann ein verspanntes Zwerchfell dafür sorgen, dass die Öffnung der Speiseröhre stets offengehalten wird und nicht mehr schließen kann. Ständiges Aufstoßen und Reflux kann eine Folgeerscheinung sein, was die Speiseröhre aufgrund des hohen Säureanteils des Magens ständig reizt.

Die Spannung des Zwerchfells und der Speiseröhre kann sich auf den Magen projizieren. Die Reizung der Speiseröhre, des Zwerchfells und des Magens beeinträchtigen somit die Funktion der Organe. Diese können auch umliegende oder mit diesen in Verbindung stehenden Strukturen beeinflussen, da der Körper versucht, das Problem auszugleichen und zu kompensieren. Die faszialen Strukturen im Körper verändern sich und festigen sich in der Magenregion, um diese zu schützen. Die Patient/innen verspüren diese Spannungsänderungen mit den Symptomen des Reizmagens.

Osteopath/innen lösen die Spannung in den Störpunkten, also im Zwerchfell, der Speiseröhre und dem Magen, sowie in den Strukturen, welche diesen Bereich beeinflussen können, sanft. Hierbei wird ausschließlich mit den Händen behandelt. Durch die Spannungsreduktion des Zwerchfells können die Öffnungen der Speiseröhre und des Magens wieder schließen und die Reizung der Strukturen vermindert werden. Des Weiteren behandeln Osteopath/innen die zum Magen und Zwerchfell zugehörigen Nerven, die diese Struktur in einer Verspannung fixieren, weshalb Patient/innen über Jahre immer wieder über ähnliche Probleme, insbesondere in Zeiten von Stress oder ungünstiger Ernährung, klagen.

Wie die osteopathische Studie von Lynen, Schömitz und Vahle (2016) belegt, konnten osteopathische Techniken die Funktionseinheit Zwerchfell, Magen und Speiseröhre mit Refluxsymptomatik und Reizmagen nachhaltig positiv beeinflussen. Eine klein angelegte Studie von Nerreter (2006) hatte diese Ergebnisse bereits in unserer Praxis nachgewiesen, was auf die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse der osteopathischen Behandlung bei Reflux und Reizmagen schließen lässt.

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In der Osteopathie steht die Individualität im Vordergrund, weshalb Patient/innen mit einem Reizmagen unterschiedlich und individuell behandelt werden. Die Ursachen können vielfältig sein, weshalb die osteopathische Behandlung ebenfalls von vielfältigen Ansätzen geprägt ist. Auch in unserer Praxis können wir mithilfe der Osteopathie, die sich stets mit dem gesamten Körper sowie den Wechselwirkungen der einzelnen Körperregionen befasst, Reizmagen und Reizdarm auf natürliche Weise behandeln. Nach einem eingehenden Vorgespräch, in dem wir unter anderem Ihre medizinische Vorgeschichte besprechen und verschiedene Einflüsse und potenzielle Auslöser in Betracht ziehen, erstellen wir unseren Patienten einen individuellen Behandlungsplan.

Welche Vorteile bringt die Osteopathie gegenüber Medikamenten?

Im Gegensatz zur Schulmedizin können Osteopath/innen die Funktion des Magens und der Speiseröhre in Verbindung mit dem Zwerchfell verbessern und das fasziale und muskuläre Gleichgewicht dieser Region positiv beeinflussen (Nerretter, 2006). Durch die detonisierende Wirkung auf das Gewebe können die Zellen, welche die Magensäure produzieren, mit solchen, die den Schleim produzieren, wieder in Einklang gebracht werden. So entsteht ein Gleichgewicht und die Magenschleimhaut kann sich regenerieren.

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Die natürliche Funktion des Zwerchfells und der Speiseröhre als Verschluss des Magens werden wieder hergestellt (Lynen, Schömitz und Vahle, 2016). Medikamente können zwar erste Abhilfe schaffen, können die mit dem Reizmagen einhergehenden Symptome jedoch häufig nur über den Zeitraum der Einnahme beheben. Chemische Säureblocker greifen an den Symptomen an, verändern aber nicht die Spannungsphänomene um und im Magen oder den faszialen Strukturen. Der Grund für die übermäßige Säureentwicklung wird zwar geblockt, jedoch nicht therapiert.

Im Gegensatz zu der medikamentösen Behandlung ist die osteopathische Behandlungsmethode außerdem sehr sanft zum Körper der Patienten, sodass auch Schwangere und ältere Betroffene bedenkenlos mit der ganzheitlichen Methode der Osteopathie behandelt werden können. Zudem stellt die Behandlung durch Osteopathie kein Risiko auf mögliche Nebenwirkungen, wie sie bei der medikamentösen Behandlung auftreten können, dar. Falls die Symptome und die ärztliche Diagnose dafürsprechen, ist eine osteopathische Behandlung nach aktuell wissenschaftlicher Lage angebracht

Wir helfen bei Reizmagen mit osteopathischer Behandlung

Sie leiden unter einem Reizmagen und Ihr Facharzt oder Ihre Fachärztin hat eine osteopathische Behandlung empfohlen? Dann sind Sie in unserer Praxis richtig. Gemeinsam mit Ihnen und Ihren entsprechenden Facharzt/Fachärztin finden wir optimale Behandlungs- und Therapieansätze. Lassen Sie sich gleich jetzt beraten und vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis.

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