Welche Behandlungsgebiete gibt es in der Osteopathie?

Ratgeber zum Thema: In welchen Fachbereichen der Medizin kann ein Osteopath unterstützend seine Fähigkeiten einsetzten?

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Orthopädie und Osteopathie / Stütz- und Bewegungsapparat und Osteopathie

Die Chirurgie und Orthopädie beschäftigt sich überwiegend mit dem Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen. So gehört zu seinem Fachgebiet, die Traumatologie, wenn z. B. der Patient sich den Fuß durch eine Umknickbewegung im Alltag oder beim Sport verletzt hat. Hier wären die typischen Verletzungen, Aussenbänderriß, Weber A, B, C Fraktur, am Knie sind es die häufigen Kreuzbandrisse oder Verstauchungen an den Bändern, oder an der Schulter die typischen Rotatorensehnen Verletzungen. Ein weiterer Bereich der Orthopädie und Chirurgie jedoch auch der Neurologie sind die Lumboischialgien die durch Fehlhaltungen oder Überlastungen der Wirbelsäule entstehen können. Auch der Osteopath kann am Stütz- und Bewegungsapparat unterstützend zur Seite stehen. So beschäftigt sich der Osteopath mit den Gelenken und deren Fehlstellungen, sowie mit den Muskeln, die sich durch Fehlstellungen oder Fehlhaltungen verspannt oder verkürzt haben. Der Osteopath versucht die Dysfunktionen die durch Fehlbelastungen entstanden sind mit seinem geschulten Auge und seinen sensiblen Händen zu erspüren und sie wieder in Einklang mit der Symmetrie des Körpers zu bringen. Sein Bestreben ist immer die Selbstheilungskräfte durch lösen von Dysfunktionen zu aktivieren. Bestehen strukturelle Veränderungen an den Gelenken, Bänder oder Muskeln die seit Geburt, oder durch Verletzung oder durch Abnutzung entstanden sind, so sind diese Veränderungen auch für den Osteopathen nicht therapierbar, jedoch wird sein Bestreben den Ansatz verfolgen, dass der Körper besser mit den Veränderungen umgehen lernt.

Innere Medizin und Osteopathie / Innere Organe und Osteopathie

Die innere Medizin, sowie die Frauenheilkunde beschäftigt sich überwiegend mit den inneren Organen des Menschen. So gehört zu deren Fachgebiet, die Behandlung von Herz- Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und der uro-genitalen Organe. Der Internist versucht Erkrankungen mit Medikamenten zu heilen, oder die Symptome optimal medikamentös einzustellen. Häufig stößt er hier an die Grenzen des medizinisch möglichen, wenn man z.B. die Behandlung eines Reiz Darm Syndroms, Herzschmerzen ohne medizinisch ersichtliche Ursache, Magenschmerzen ohne pathologischen Befund betrachtet. Medizinisch sind diese Menschen trotz bestehender Schmerzen gesund, worüber die Patienten unglücklich sind, da sie dringend Hilfe suchen. Um zu erklären was die Osteopathie in dem Bereich der Inneren Organe therapiert, ist es wichtig zu wissen, dass der Osteopath*in sich mit der Bewegung der Organe, der nervalen Versorgung und der Blutversorgung beschäftigt.

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Osteopathen überprüfen die Stellung der Organe im Körper, sie untersuchen die Beweglichkeit der Organe im Körper bei Bewegungen des Körpers im Raum und die Gleitlager die die Organe untereinander zu anderen Organen, Knochen oder Muskeln entwickeln und nutzen. So scheint es nur verständlich, das zum Beispiel eine Leber, die eine Verklebung in ihrer Organkapsel durch verschiedene Prozesse erfahren hat, bei einer Seitwärtsbeugung des Körpers das Bewegungsausmaß aufgrund der Verklebung verringert, auch ist es verständlich wenn die rechte Seite in diesem Falle schmerzt, ohne das ein medizinischer Befund im Blut, Ultraschall oder MRT ersichtlich ist. Dem Osteopathen ist es im Falle einer Bewegungshinderung aufgrund einer organischen Verklebung wichtig diese Bewegungsmöglichkeit über Gleitlager um das Organ, den Knochen oder den Muskel herum wiederherzustellen. Narben oder Entzündungen können Verklebungen provozieren, ein Osteopath*in versucht dies zu therapieren.

Neurologie und Osteopathie / Nervensystem und Osteopathie

Die Neurologie beschäftigen sich mit allen Erkrankungen des Nervensystems, ähnlich wie die Orthopädie oder die Chirurgie im Falle von Verletzung der Nerven wie z. B. bei einem Bandscheibenvorfall oder bei einem Nervenabriss oder auch bei einer Nervenquetschung. Darüber hinaus behandelt der Neurologe systemische oder degenerative Erkrankungen wie z. B. Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Nerven- oder Gehirntumore, Lähmungen ect. Meiner Auffassung nach kann die Osteopathie in der Neurologie bei neurologischen Erkrankungen, nicht wirklich unterstützend mithelfen, da die Osteopathie sich mit dem Bindegewebe beschäftigt und nicht mit den Nerven. Jedoch besteht die Möglichkeit die Nerven in ihrer Funktion über das Bindegewebe zu unterstützen, da jeder Nerv in einem bindegewebigen Bett liegt, und damit einen indirekten Einfluss auf den Nerven hat. Zum Beispiel hat eine chiropraktische Lösung eines blockierten Wirbelgelenks einen indirekten Einfluss auf den segmentalen Nerven und die Schmerzrezeptoren im umliegenden Gewebe. Auch beeinflusst eine Wirbelmanipulation in der Brustwirbelsäule die vegetativen Nerven, und somit erreicht man eine nerval veränderte Situation an den Erfolgsorganen wie z. B. dem Herzen, dem Magen oder dem Darm. (Nachweis mechano- viscerale Reize) Dies wurde in zahlreichen Studien medizinisch wissenschaftlich bewiesen.

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Kardiologie und Osteopathie / Blutgefäße und Osteopathie

Die Kardiologie beschäftigt sich mit allen Herz – Kreislauf Erkrankungen die angeboren oder erworben sind. Jedoch ist das Hauptaugenmerk eines Kardiologen die Beurteilung des Herzens, auf Fehlfunktion, Herzinfarkt oder Blutdruckanomalien. Häufig verweisen Kardiologen an Osteopathen, da sie die typischen Herzschmerzen im linken Brustkorb, Schulter, Hals und Nacken nach intensiver Herz Untersuchung keiner Funktionsstörung in ihrem Fachgebiet zuordnen können.

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Osteopathen suchen in erster Linie nach blockierten Rippen, blockierten Wirbelgelenken, nach faszial fixierten Zügen der Herzfaszie die in den linken Arm, Hals, Nacken und Oberbauch ziehen kann. Ähnliche Nachweise einer Wirksamkeit auf die Blutgefäße gibt es durch den Nachweis des vaso-vagalen Reflexes. Durch Beeinflussung des N. vagus kann eine vermehrte oder verringerte Durchblutung an Organen oder im Bindegewebe nachgewiesen werden. Außerdem bestehen sowohl die Arterien als auch die Venen aus Bindegewebe, mit Muskeln, die sich mit gezielten Griffen in ihrem Spannungsverhalten verändern lassen, so dass man eine veränderte Durchblutung im Bindegewebe erreicht (wie die klassische Massagetechnik und die Bindegewebsmassage mit den Head´schen Zonen wissenschaftlich nachwiesen haben). Neueste Forschungen haben ergeben, dass eine Beweglichkeitseinschränkung nicht immer eine muskuläre oder fasziale Verkürzung, oder eine Gelenkbeteiligung als Ursache haben muss. Es kann auch sein, dass Gefäße oder Nerven eine Verkürzung in ihrem umgebenden Gewebe haben. Dies darf nur mit ganz sanften Dehnungsmethoden spezifisch gelöst werden um keine Verletzung dieses sensiblen und empfindlichen Gewebes zu verursachen. Osteopathen sind mit ihren sanften aber intensiven Griffen für diese Art der Behandlung prädestiniert.

Faszien und Osteopathie

Die Faszien Therapie wird in der Osteopathie mittlerweile als eine wichtige Therapietechnik zur Diagnose und zum Therapiezweck vielfach herangezogen. Verklebte Faszien verringern die Bewegungsfreiheit und minimieren den Bewegungsausschlag, außerdem schmerzen die verklebten Faszien. Robert Schleip ein renommierter Humanbiolgoge hat mit seinen Erkenntnissen die Faszien Therapie und das Faszien Training ins Leben gerufen, Serge Paoletti der eng mit Schleip zusammengearbeitet hat hat seine Erkenntnisse in der Osteopathie gewinnbringend umgesetzt, wodurch wir in der Osteopathie heutzutage über differenzierte Therapietechniken im Behandlungsspektrum rund um die Faszien verfügen.

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Zahnmedizin und Osteopathie / Kiefergelenk und Osteopathie

Zahnärzte beschäftigen sich mit der Gesundheit der Zähne und deren Halteapparat. Viele Zahnärzte haben sich im Bereich des Kiefergelenks und dessen Funktionalität fortgebildet, jedoch gehört das Kiefergelenk eigentlich nicht in ihr medizinisches Behandlungs Spektrum. Immer wieder stellen sich Patienten mit Kiefergelenkssperren, Tinnitus aufgrund von Fehlfunktionen im Kiefergelenk oder einfach nur Schmerzen beim Beißen bei ihrem Zahnarzt vor. Dieser verweist in dem Falle zum Osteopathen. In der Zahnheilkunde ist es dem Osteopathen lediglich erlaubt am Kiefergelenk seine Künste unter Beweis zu stellen, da nur der Zahnarzt an dem Zahnhalteapparat arbeiten darf. Das Kiefergelenk gehört funktionell zu dem Komplex der oberen Halswirbelsäule, hat aber einen weitgreifenden Einfluss auf das Ohr und den Kopf. Hier kann der Osteopath bei Kiefergelenksfehlstellungen die durch Unfälle oder durch einseitige Kaubewegung entstanden sind regulatorisch das Kiefergelenk deblockieren und Muskeln nachhaltig entspannen.

Schädelknochen und Osteopathie

Die Schädelknochen haben in der Osteopathie einen großen therapeutischen Stellenwert. So zielt die cranio-sacrale Therapie darauf ab, Spannungsphänomene am Schädel zu beeinflussen. Die cranio-sacrale Therapie entwickelt von dem amerikanischen Arzt William Sutherland (1873 – 1954) löst mit sanften Berührungen am Schädel Spannungsphänomene am Schädel und in seinen zugehörigen Faszien. Diese Therapietechnik ist eine wichtige Säule der osteopathischen Behandlungsmethodik und wird durch sanfte Berührungen am Kopf und am Kreuzbein ausgelöst. Für diese Behandlungstechnik benötigt der Osteopath ein enormes Wissen über das Aussehen der einzelnen Schädelplatten und deren Bewegungsdimension im dreidimensionalen Raum, sowie über die anatomischen Begebenheiten die diese Schädelplatten mit dem Nervensystem verbinden.

Kinderheilkunde und Osteopathie / Osteopathie im Säuglings- und Kleinkindalter

Der Kinderarzt behandelt alle anfallenden Erkrankungen eines Kindes vom ersten Atemzug bis zum 18 Lebensjahr. Hier runter fallen alle Infektionskrankheiten, und deren Vorsorge bzw. Prävention. Jedoch behandelt der Kinderarzt auch, wenn über kindlichen Bauchschmerz, kindlicher Kopfschmerz, oder wenn das Kind sich beim Spielen verletzt hat. Osteopathie im Kindesalter stellt eine Ausnahme in der Therapieform der Osteopathie dar. Die Osteopathen die sich mit der Kinderheilkunde beschäftigen benötigen eine zusätzliche Ausbildung, da bestimmte Griffe und Techniken in bestimmten Altersgruppen noch nicht sinnvoll sind, zum einen weil die Knochen noch nicht vollständig ausgebildet sind und zum anderen um die Wachstumszonen an den Knochen nicht zu stören. Außerdem sind die Größenverhältnisse bei Kindern in den Wachstumsphasen unterschiedlich, weshalb es ein umfangreicheres Wissensspektrum benötigt, in welcher Altersgruppe etwas noch normal ist oder schon in Richtung Krankheit geht. Es ist immer ratsam mit seinem Kind einen Osteopathen aufzusuchen, der diese Ausbildung hat und mit Kindern viel zusammenarbeitet, bez. viel Erfahrung in der Behandlung von Kindern hat.

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