Wie läuft eine gute osteopathische Behandlung ab?

Ratgeber zum Thema: Wie erkennen Sie, ob die osteopathische Behandlung qualifiziert ist?

Sie benötigen mehr Informationen zum Ablauf einer osteopathischen Behandlung?

Sie benötigen weiter Informationen zu diesem Thema? Sprechen Sie uns an, wenn wir Sie zu diesem Thema weiter beraten dürfen. Ein guter Osteopath erklärt Ihnen gerne vor seiner Behandlung, was er therapieren wird und wie er verfahren wird.

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Ablauf einer osteopathischen Behandlung

Wenn Sie noch nie bei einer Osteopathin waren, ist es zu Beginn ganz hilfreich, wenn man im Vorfeld nachlesen kann, worauf man sich in solch einer Behandlung einlässt und wie eine gute Behandlung ablaufen sollte. Daher habe ich Ihnen in den nächsten Schritten aufgezeichnet was Sie erwartet. Abgesehen von diesem Ansatz, kann eine Behandlung auch nach anderen Richtlinien ablaufen und wird oft individuell vom Therapeuten angepasst. Ich unterrichte an der Hochschule Fresenius den folgenden Ablauf, da er sich unter den meisten Kollegen als beste Behandlungsabfolge bewährt hat.

Die Anamnese oder auch Befundaufnahme

Zu Beginn einer osteopathischen Behandlung steht immer der Behandlungsvertrag, mit dem der Patient und Therapeut eine Basis zur medizinischen Therapie schaffen. Er sollte neben der Adresse und anderen wichtigen personenbezogenen Daten die ausdrückliche Einwilligung in eine therapeutische Handlung beinhalten. Des Weiteren sollte im Behandlungsvertrag auf die Vorteile aber auch auf die Gefahren einer osteopathischen Behandlung hingewiesen werden. Jeder Patient sollte ähnlich wie vor einer Operation immer über die an ihm durchzuführende Behandlung aufgeklärt werden.

Im Anschluss unterhält sich der Osteopath in einem Gespräch, welches das Ziel verfolgt herauszufinden, wann die Symptome erstmalig aufgetreten sind, wie die Schmerzentwicklung ist, wann der Schmerz auftritt, welche Begleiterkrankungen und Begleiterscheinungen bemerkt wurden. Der Osteopath geht in diesem Gespräch ähnlich einem Detektiv vor, da er die Kausalzusammenhänge zwischen scheinbar unbedeutenden Veränderungen in Ihrem Lebensalltag mit den Symptomen in zeitliche und ursächlichen Zusammenhang setzten möchte.

Des Weiteren interessieren einen Osteopathen Unfälle, vorherige Erkrankungen, welche Medikamente Sie nehmen, in welchem sozialen Umfeld sie leben und womit sie sich beruflich beschäftigen. Dies ist nicht als Neugier zu verstehen, vielmehr stuft der Therapeut damit ein, wie wichtig oder wie belastend ihr Umfeld ist und wie man andere Muster kreieren kann um die Erkrankung, die Sie zum Osteopathen führt, zu verändert. Auch setzt der Osteopath später seinen Befund in Relation zu ihrem persönlichen Lebensumfeld und wirkt beratend auf Sie ein. Es ist immer hilfreich, wenn sie zur Erstbehandlung mit allen Befunden die andere Therapeuten oder Ärzte bereits erstellt haben erscheinen, da so teure oder zeitaufwendige Untersuchungen in die Befundaufnahme bereits einfließen können und der Osteopath ein fundiertes Bild Ihres Zustands erhält.

Die Untersuchung

Nach dem ausführlichen Befundgespräch legt der Patient seine Kleidung ab, da Osteopathie in der Regel in Unterwäsche durchgeführt wird. Hierbei beobachtet Sie Ihr Therapeut bereits und begutachtet wie flüssig sich der Körper hierbei bewegt, ob Sie bereits Ausweichbewegungen in Ihrem Bewegungsmuster eingeflochten haben. Können Sie zum Beispiel einbeinig beim Auskleiden stehen, etc? All dies wird wiederum in Relation zu Ihrem Alter und Ihren Beschwerden gesetzt.

Dann inspiziert der Osteopath Sie von Vorne, der Seite und von Hinten. Er lässt sie z. B. ein Bein heben, sich vorneigen oder zur Seite neigen manchmal lässt er Sie auch ein kurzes Stück im Behandlungsraum gehen. Hierbei beobachtet er wie harmonisch und symmetrisch sich der Körper bewegt und wie sich die Schmerzregion im Verhältnis zum restlichen Körper verhält. Dabei berührt der Therapeut Sie mal hier und mal da, erspürt die Wärme einer Region oder ertastet die Spannung des Bindegewebes, bevor er die Gelenke und Muskeln oder Organe testet, bewegt, beklopft ähnlich wie Sie es vom Allgemeinarzt kennen.

Die hieraus geschlossenen Erkenntnisse setzt Ihr Therapeut nun in den Zusammenhang vom Vorgespräch und Untersuchung und erstellt eine medizinische und osteopathische Diagnose.

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Erst- und Folgebehandlungen

Es ist schwierig ohne Kenntnis der Erkrankung und der Symptome eine Behandlungshäufigkeit als Empfehlung abzugeben, da dies sehr stark variiert. In der Regel sollten Sie für eine osteopathische Behandlung bei einem akuten Schmerzgeschehen zwischen 1-3 Behandlungen im 1-2 Wochen Rhythmus vereinbaren. Chronische Schmerzzustände benötigen manchmal größere Zeitintervalle über 1-6 Wochen, da die Techniken die an Ihnen durchgeführt wurden mitunter so lange nachwirken. Ihr Osteopath sollte Sie diesbezüglich aufklären, warum und wie häufig er eine Behandlung für wichtig erachtet.

In unserer Praxis vereinbaren wir in der Regel 3 Behandlungen im Wochenrhythmus, wenn der Patient noch unbekannt ist. Stellt sich nach der Erstbehandlung heraus, dass diese Häufigkeit nicht zur Erkrankung passt, oder das der Körper im Falle einer chronischen Erkrankung ein Behandlungsintervall von 1 x im Monat benötigt wie es z. B. bei Migränepatienten sehr häufig vorkommt, oder aber bei Skoliose Patienten in der Regel halbjährlich kontrolliert wird. Sport Osteopathie z. B. versteht sich immer in der wettkampffreien oder leistungsfreien Phase 1 – 2 Mal, um eventuell entstandene muskuläre Dysbalancen auszugleichen und so vorbeugend einer Verletzungsserie zu handeln.

Dauer einer osteopathischen Behandlung

Die allgemein übliche Behandlungszeit liegt je nach Erfahrung und Können des Osteopathen bei 50- 60 Minuten. Berufsanfänger benötigen in der Regel 60 min. Behandlungen. Erfahrene Osteopathen terminieren ihre Behandlungen in der Regel im 50 Min Takt. In diesen 50 min ist die Zeit des An- und Ausziehend und der Dokumentation schon inbegriffen. Ihr Osteopath wird sich jedoch nur grob an dieser Zeiteinheit orientieren, da es wichtig ist zu sehen ob ein behandelter Körper nicht übertherapiert wird und dadurch mit starken Erstverschlechterungsfolgen reagiert, oder ob der Körper weitere Therapietechniken akzeptiert und sich nicht gegen die Veränderungen im System sträubt. Ihr Therapeut sollte Ihnen dies jedoch unbedingt mitteilen, wenn er die Behandlung vorzeitig abbricht und begründen warum er in Ihrem Fall so verfährt. Therapeuten die im 30 Min Takt ihre Patienten einbestellen sollten unbedingt auf sorgfältiges Vorgehen überprüft werden.

Die Behandlungskriterien

Der Osteopath erlernt in seinem 5-jährigen Studium eine Unmenge an Griffen und Techniken. Er wird sicher immer die aktuellste und effizienteste Technik auswählen, die am schnellsten und am effektivsten auf Ihr Krankheitsbild abgestimmt ist. Bitte wundern sie sich nicht, wenn Ihr Osteopath an einem schmerzfernen Ort seine Therapie beginnt, dies kann mit der embriologischen Entwicklung des Organs in Zusammenhang stehen, das erkrankt ist, oder durch seine faszialen Ketten einen negativen Einfluss von anderen Regionen erhalten. Ich werde auf die Durchführung einer guten osteopathischen Behandlung in diesem Ratgeber noch gezielt mit einem eigenen Thema eingehen.

Die Nachuntersuchung

Dies ist ein ganz wichtiger Punkt an dem sie erkennen können ob der Osteopath sein eigenes Handeln reflektiert und verifiziert. In der Untersuchungsphase hat er verschiedene Tests an Ihnen durchgeführt, die zur Diagnose geführt haben. Am Ende der Behandlung sollte er ein oder zwei dieser Tests wiederholen und überprüfen, ob seine Therapie erfolgreich war. Das Mindeste, was ein guter Osteopath nach der Behandlung überprüfen sollte, ist eine verbesserte Haltung im Stehen und ein besserer Bewegungsablauf des Patienten.

Anmeldung / Fragebögen

Zur Zeitersparnis können Sie die Anmeldung / Fragebögen therapiespezifisch zu Ihrem ersten Termin ausgefüllt mitbringen.

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